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Pflegerischer Umgang mit der komplizierten Trauer

Beinah jede Person trauert, wenn sie einen geliebten Menschen verliert. Die Reaktion auf die Trauer ist je nach Kultur unterschiedlich und wird meist im Laufe einiger Monate überwunden, ohne dass psychiatrischer Unterstützungsbedarf entsteht. Bei bestimmten Personengruppen kann es aber zu schweren Trauerverläufen kommen. Die psychiatrische Versor- gung berücksichtigt trauernde Menschen nur selten und versucht, sie standardmäßig wie eine Depression zu behandeln, was nur teilweise richtig ist. Psychiatrische Pflegefachkräfte können gezielte, evidenzbasierte pflegerische Interventionen anwenden, um die Trauersymptomatik bei schweren Verläufen zu reduzieren. Trauernde fallen im psychiatrischen und im somatischen Setting in der Regel zuerst als Angehörige auf und entwickeln, wenn überhaupt, erst im Laufe der Zeit eine manifeste psychische Störung, was ihnen erst verspätet die Rolle eines Patienten gibt. Deswegen ist mit dem Begriff des Angehörigen in dieser Fortbildungseinheit immer die trauernde/hinterbliebene Person gemeint.

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